Information über Psychotherapie – Kinder

In meiner Praxis gibt es ein Spielzimmer. Da findet ihr ein Dartboard, Gesellschaftsspiele, Puzzel, Kuscheltiere, ein Puppenhaus, Schaumstoffschläger zum Kämpfen, Lego, Stifte und Papier, etwas zum Basteln und viele mehr. Natürlich darfst du auch eigene Spiele mitbringen. Schaut doch mal, so sieht das Spielzimmer aus:

Lass uns zusammen ein Spiel spielen

Aber warum solltest du eigentlich zu mir kommen? Pass auf, meistens ist das so, dass sich jemand von den Erwachsenen Sorgen um dich macht. Das können zum Beispiel deine Eltern, deine Lehrerin oder deine Erzieherin sein. Die wollen dann wissen, was mit dir los ist und ich helfe dir und deinen Eltern dabei zu schauen, ob es ein Problem gibt, was das für eines sein könnte und was man dagegen tun kann. Danach geht es darum, das Problem zu lösen. Das kann schon mal eine Weile dauern. Bei mir werden Probleme durch Spielen, Rollenspiele, Übungen, Hausaufgaben, Gespräche und Arbeitsblätter gelöst. Natürlich machen nicht nur wir diese Sachen zusammen. Deine Eltern kommen auch öfters zu mir. Schließlich gibt es für sie auch etwas zu tun.

Aber was ist denn jetzt mit diesem Erwachsenenwort „Probleme“ gemeint? Du gehst schließlich zur Schule oder in den Kindergarten, hast einen Platz zum Schlafen und genug zu Essen. Kleidung hast du auch genug und dein Lieblingsspiel ist…

Manchmal ist das gar nicht so einfach Probleme zu entdecken und zu unterscheiden, welches jetzt eines ist und welches nicht. Probleme können auch ganz unterschiedlich sein. So können manche Kinder nachts nicht schlafen, andere haben ständig Streit mit ihren Eltern, ihren Lehrern oder anderen Kindern. Es gibt auch Kinder, die ganz oft Angst haben und deswegen viele Dinge, die anderen Kindern Spaß machen, nicht tun können. Andere Kinder fühlen sich hundeelend und sind oft traurig. Es gibt auch solche, die ständig in Bewegung sind und gar nicht still sitzen können. Das kann dann schon mal so weit gehen, dass sie ihren Eltern damit so richtig auf die Nerven gehen. Andere Kinder schaffen es nicht rechtzeitig auf die Toilette. Da kann dann schon mal was in die Hose gehen und es klappt einfach nicht etwas dagegen zu tun. Von anderen Kindern haben sich die Eltern gerade scheiden lassen oder es ist sonst etwas Schlimmes passiert. Dann kann es sein, dass du zu mir kommst um die neue Situation zu bewältigen. Es gibt auch solche Kinder, die eine bestimmte Bewegung immer wieder durchführen müssen und dass nicht sein lassen können. Andere können es nicht unterdrücken um an ein bestimmtes Thema zu denken. Wieder andere haben Probleme mit dem Essen oder mit dem Sprechen. Andere Kinder träumen schlecht oder haben Probleme mit dem Einschlafen. Und so gibt es noch viele andere mögliche Probleme, ja selbst so viele, dass ich sie gar nicht alle aufschreiben kann.

Jetzt weißt du einiges über die verschiedenen Probleme, die Kinder so haben können. Aber lass uns noch mal Richtung Lösung schauen. Manchmal besteht die Lösung eines Problems darin, etwas zu üben. Stell dir vor, du kannst noch nicht lesen. Was musst du tun um es zu lernen? Na, das ist doch klar: Du lernst die Buchstaben und merkst dir gut wie bestimmte Wörter geschrieben werden. Wie das geht erklärt dir meistens eine andere Person, zum Beispiel deine Lehrerin. Danach ließt du erst ganz einfache Texte und dann solche, die immer schwerer werden. Mit der Zeit wirst du immer besser. So kann das auch manchmal bei der Lösung von Problemen sein. Stell dir vor, du kannst dich nicht gut konzentrieren. Dann würden wir zusammen üben, wie du dich besser konzentrieren kannst. Wenn du traurig bist geht es darum zu üben, wie du glücklich werden kannst u.s.w. Etwas zu üben erfordert natürlich deinen Einsatz und deine Mitarbeit. Stell dir vor, du würdest in der Schule bei Sprache nie aufpassen und zu Hause nie deine Hausaufgaben machen. Würdest du so lesen lernen? Nein, vermutlich nicht. Ha, jetzt hast du schon gleich eine Möglichkeit gelernt, wie du der Lösung eines Problems oder einem Ziel näher kommen kannst. Das ist doch klar: Mit Einsatz und Motivation.

Ich hoffe, du weißt jetzt etwas mehr darüber, was ich so mache. Vielleicht kommst du ja bald mal mit deinen Eltern vorbei. Und wenn du dann Fragen hast, kannst du sie mir natürlich jederzeit stellen.